Die in Toronto, Kanada, ansässige Investintech.com hat CADmaro freundlicherweise eine Testlizenz ihres PDF-Konverters Able2Extract in der Version 10 zur Verfügung gestellt. Mithilfe dieses Programms können PDF-Dateien erzeugt, editiert und/oder in ein für gängige Autorensysteme les- und editierbares Format konvertiert werden.

 

 

 Damit befindet sich Able2Extract in einem illustren Kreis ähnlicher Programme. Viele setzen in Sachen PDF-Konvertierung eigene Schwerpunkte, letztendlich kommt es
 aber auf die Ergebnisse an. Die wurden insbesondere mit Blick auf AutoCAD unter die Lupe genommen.

 

 

Neben Able2Extract bietet Investintech.com Online-Services, Apps, SDKs und Serveranwendungen rund um das PDF-Format an. Das Desktop-Produkt selbst gibt es als Standard- und Pro-Version und ist - sehr positiv - für Windows, iOS und Linux erhältlich. Im Unterschied zur Standard-Version bietet Pro mehr Einstellungsmöglichkeiten in den Office-Konvertierungen und OCR, Texterkennungsalgorithmen. Die Programmoberfläche kann leider nicht auf Deutsch umgestellt werden.

 

Der Schwerpunkt in Sachen PDF-Konvertierung liegt bei Able2Extract auf den MS-Office-Dateiformaten von Word, Excel, PowerPoint und Publisher. Für diese Dateiarten gibt es die meisten Einstellungsmöglichkeiten. Daneben können PDF-Dateien aber auch als CSV-, HTML-, erfreulicherweise die OpenOffice-Formate von Calc, Writer und Impress sowie verschiedene Bild- und eben auch AutoCAD-Dateien gespeichert werden.

 

Die Programmoberfläche ist im positiven Sinne simpel, unspektakulär und selbsterklärend. Bedient wird das Menü über Multifunktionsleiste und/oder Menü. Für Anfänger werden kleine Hilfen zur Vorgehensweise eingeblendet. Wer mehr über Able2Extract 10 wissen möchte, kann auf eine einfache Hilfe zugreifen, die leider ohne Textsuche auskommen muss.

 

Zum Konvertieren einer PDF-Datei muss sie in Able2Extract zunächst geöffnet werden. Anschließend wird ein Bereich oder das gesamte Dokument ausgewählt. Daraufhin werden die vorher ausgegrauten Konvertierungsmöglichkeiten verfügbar. Abhängig vom gewählten Format werden dann Einstellungsdialoge eingeblendet. Da der Schwerpunkt von Able2Extract, wie oben beschrieben, nicht auf DWG und DXF liegt, sind hierfür nur wenige Einstellmöglichkeiten möglich. Sie betreffen außer der Wahl des Dateiformats die zu verwendende Farbpalette, Einheiten, globale Polylinienbreiten, Basispunkt und Maßstab. CAD-Anwender wissen, dass das zu wenig ist um verschiedene Szenarien durchspielen zu können.

 


 

 

Wie sehen die Ergebnisse aus?

Wieder wurden zum Testen die PDF-Datei der seit einigen Jahren im Internet kursierenden Zeichnung „Engineers Guide to Drinks“verwendet sowie eine mit dem AutoCAD-Basis-PDF-Treiber erstellte Datei der Budweiser.dwg von cadforum.cz.

Die Ergebnisse unterscheiden sich erwartungsgemäß von den Originalen nicht nur optisch. Die Genauigkeitsanforderungen an PDF-Dateien entsprechen nicht denen von CAD-Dateien. Auch kann deren Komplexität naturgemäß nicht abgebildet werden. Insofern stellt schon eine korrekte Abbildung von Schraffuren oder Textobjekten eine gewaltige Herausforderung für einen Automatismus dar.

Wie immer entspricht das Ergebnis der Konvertierung des "Engineers Guide to Drinks" weder optisch noch inhaltlich der Vorlage, was daran liegen wird, dass der Ursprung der verwendeten PDF-Datei im Dunklen liegt. Es könnte sich um eine ursprünglich hybride CAD-Datei handeln oder auch eine gescannte Vorlage.

Die aus der budweiser2013-Datei erzeugte DWG macht eine deutlich bessere Figur. Abhängig von der gewählten Farbpalette sieht das Ergebnis zumindest optisch relativ gut aus, wenn auch Texte nicht korrekt erkannt und die Objektgrößen nicht zu denen der Originaldatei passen.

 

Es bleibt also dabei:

PDF-Dateien können nicht mit nur einer simplen Konvertierung in CAD-Daten verwandelt werden. Das jeweils beste mögliche Ergebnis lässt sich nur durch Ausprobieren finden, außerdem ist Nacharbeiten im CAD-Programm angesagt.

Ob das generell optimale Produkt für diesen Anwendungsfall Able2Extract heißt, hängt natürlich auch vom gewünschten Ergebnis und persönlichen Präferenzen ab.

 

Tipp am Rande: PDF-Konvertierungssoftware in gleicher Preisklasse scheint zumindest in Teilen intern auf dem selben SDK zu basieren. Das führt dazu, dass die Ergebnisse verschiedener Programme sehr ähnlich aussehen können. Um eine Auswahl unterschiedlicher Konvertierungsergebnisse zu erhalten, sollten also Programme und/oder Webservices verschiedener Preiskategorien getestet werden.

 

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